Niagarafälle
[indianisch »donnerndes Wasser«], englisch Niagara Falls [naɪ'ægərə 'fɔːlz], Wasserfälle in den USA und Kanada, im Bereich der Großen Seen am Niagara River, der eine Schichtstufe aus silurischen Kalksteinen unterschiedlicher Härte schneidet. Durch eine Insel (Goat Island) teilt sich der Fluss und bildet die kanadischen Hufeisenfälle (englisch Horseshoe Falls, 49 m hoch und 790 m breit), über die der überwiegende Teil des Wassers fließt (etwa 6 000 m3/s), und die Amerikanischen Fälle (englisch American Falls, 51 m hoch und 350 m breit). Durch Unterspülung der oberen Kalkschicht kommt es zu Abbrüchen und einer Rückverlegung (durchschnittlich 1,40 m pro Jahr an den Hufeisenfällen). Unterhalb der Niagarafälle hat sich eine fast 100 m tiefe Schlucht (Niagara Gorge) gebildet. Zur Umgehung der Niagarafälle wurde der Wellandkanal erbaut, der in acht Schleusen einen Höhenunterschied von 99,7 m überwindet. An den Niagarafällen, jährlich Ziel vieler Millionen Touristen, liegen sich die beiden Städte Niagara Falls gegenüber. - Eine französische Expedition unter S. de Champlain entdeckte 1613 die Niagarafälle; die erste Beschreibung (1678) stammt von Pater Louis Johannes Hennepin (* 1640, ✝ 1701 oder 1706).
Universal-Lexikon. 2012.