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Muskatplüt
Muskatplüt,
 
Muskatbluet [-blyːt], Muskatblut, ostfränkischer fahrender Sangspruchdichter, * um 1375 (?), ✝ nach 1438. Als Sänger an verschiedenen Höfen 1410-38 nachweisbar. Die Zahl der Muskatplüt zugeschriebenen Lieder wird uneinheitlich angegeben (93, 99, 104). Sie lassen sich thematisch in drei Hauptgruppen aufteilen: 1) politisch-zeitkritische Lieder (z. B. gegen die Hussiten; für Albrecht II. von Österreich; gegen die Misswirtschaft der Fürsten); 2) geistliche Lieder, darunter viele Marienlieder; 3) konventionell gehaltene Liebeslieder. Muskatplüt verwendete vier Töne (den Hofton für 63 oder 65 Lieder), die zum Teil bei den Meistersingern fortlebten.
 
Ausgabe: Lieder Muskatplüts, herausgegeben von E. von Groote (1852, Nachdruck 1979).
 
Literatur:
 
E. Kiepe-Wilms: Die Spruchdichtungen Muskabluts (Zürich 1976);
 F. Schanze: Meisterl. Liedkunst zw. Heinrich von Mügeln u. Hans Sachs, 2 Bde. (1983-84).

Universal-Lexikon. 2012.