Meißner-Ọchsenfeld-Effekt
[nach F. W. Meißner und Robert Ochsenfeld], der erstmals 1933 beobachtete Effekt, dass das Innere hinreichend dicker Supraleiter unabhängig von der Versuchsführung stets magnetfeldfrei ist. Danach ist ein Supraleiter nicht nur ein idealer elektrischer Leiter, sondern auch ein idealer Diamagnet. Die Verdrängung eines zuvor in einem Supraleiter vorhandenen Magnetfeldes durch das Unterschreiten der kritischen Übergangstemperatur beziehungsweise das Verhindern des Eindringens des Magnetfeldes beim Einbringen eines Supraleiters (unterhalb der kritischen Temperatur) in ein Magnetfeld beruhen auf Strömen, die in einer dünnen Oberflächenschicht (Dicke etwa 10-8 m) des Supraleiters induziert werden (Meißner-Ströme) und ein magnetisches Gegenfeld aufbauen. Der Meißner-Ochsenfeld-Effekt kann z. B. durch das Schweben eines Permanentmagneten über einer supraleitenden Schale demonstriert werden. In Supraleitern 2. Art kann er nur unterhalb der kritischen magnetischen Feldstärke beobachtet werden.
Universal-Lexikon. 2012.