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Libysche Wüste
Libysche Wüste,
 
Landschaftsraum im Nordosten der Sahara, in Ostlibyen, Ägypten und im äußersten Nordwesten der Republik Sudan, 1,5 Mio. km2. Weiträumige Tafellandschaften (mit ausgeprägten Schichtstufen), im Norden aus kretazischen und tertiären Kalken, im Süden v. a. aus nubischen Sandstein aufgebaut, gehen nach Süden in die Massive von Djebel Arkanu (1 435 m über dem Meeresspiegel) und Djebel Uweinat (1 893 m über dem Meeresspiegel) über. Durch Erosion eines Gewässernetzes der Pluvialzeiten ist das Tafelland gegliedert. In großen Teilen ist die Libysche Wüste eine Kieselwüste; in den Beckenregionen Sandwüsten (Edeien), deren Dünenfelder in Richtung der vorherrschenden Passatwinde angeordnet sind. Am Südabfall der Marmarika zieht sich die Libysche Depression von der Oase Audjila über Siwa zur tiefsten Stelle in der Kattarasenke (137 m unter dem Meeresspiegel). Siedlungszentren sind die an Grund- und Tiefenwasser gebundenen Oasen: in Libyen Audjila, Kufra, Ain el-Ghazal u. a.; in Ägypten Siwa, Bahrija, Farafra, Dachla und Charga (Neues Tal). Erdölfelder gibt es im Nordwesten in Libyen (Syrtebecken) sowie im küstennahen Bereich Ägyptens, Phosphaterze werden am Abu Tartur (bei Charga), Eisenerze in Bahrija abgebaut.

Universal-Lexikon. 2012.