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Laxismus
Laxịsmus
 
[zu lateinisch laxus »locker«, »schlaff«] der, -, eines der im 17. Jahrhundert in der katholischen Moraltheologie ausgebildeten Moralsysteme. Nach dem Laxismus sollte ein zweifelhaftes Moralgesetz nicht verpflichten (Lex dubia non obligat). Im Gegensatz zum absoluten Tutiorismus wird im Laxismus ein Gesetz schon als zweifelhaft angesehen, wenn auch nur schwache Gründe seine Geltung fraglich machen. Das System des Laxismus wurde von Theologen nicht ausdrücklich vertreten. Der Zisterzienser Juan Caramuel (* 1606, ✝ 1682) und der Jesuit A. Escobar y Mendoza wurden jedoch als Laxisten bezeichnet, weil sie angeblich zu schnell eine Meinung als begründet akzeptierten. Eine gemäßigtere Form des Laxismus ist der Probabilismus. Der Laxismus wurde 1665 und 1666 von Alexander VII. und 1679 von Innozenz XI. verurteilt.
 
Literatur:
 
H. Klomps: Tradition u. Fortschritt in der Moraltheologie (1963).

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La|xịs|mus, der; - [zu ↑lax] (kath. Theol.): (von der Kirche verurteilte) Richtung der katholischen Moraltheologie, die Handlungen auch dann für erlaubt hält, wenn nur eine schwach begründete Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie erlaubt seien.

Universal-Lexikon. 2012.