Lancashire
['læȖkəʃɪə], County in Nordwestengland, 3 070 km2, 1,426 Mio. Einwohner, Verwaltungssitz ist Preston. Tief- und Hügelland nimmt den Westen ein, im Osten hat Lancashire Anteil am Penninischen Gebirge (bis 560 m über dem Meeresspiegel). Stark landwirtschaftlich bestimmt sind der Nordteil (v. a. Dauergrünland mit Milchwirtschaft) und der Südwesten (Ackerbau, auch Anbau von Gemüse und Sonderkulturen in Treibhäusern). An der Küste liegen zahlreiche Seebäder. Seit 1974 (Verwaltungsreform) bilden früher zu Lancashire gehörende Industriegebiete die Metropolitan County Greater Manchester und die Metropolitan County Merseyside. In Süd-Lancashire verblieben die äußeren Zonen dieser alten Industriegebiete. Die Baumwollindustrie prägte bis vor wenigen Jahrzehnten die Wirtschaftsstruktur der meisten Klein- und Mittelstädte. Zu den neueren Entwicklungen gehören die Neuen Städte (New Towns) Skelmersdale, Entlastungsstadt für Liverpool, und Central Lancashire. Im Süden hat Lancashire Maschinenbau, Textil- u. a. Leichtindustrie, zum Teil in Industrieparks.
Das Territorium war 878-923 unter dänischer Herrschaft. Kurz nach 1100 wurde die Grafschaft Lancashire gebildet, die 1267 an Edmund, den jüngsten Sohn Heinrichs III., kam, der den Titel eines Earl of Lancaster (so nun auch meist Name der Grafschaft) erhielt; seit 1351 Herzogtum. Die wirtschaftliche Entwicklung des Gebiets wurde seit dem Mittelalter von der Textilindustrie bestimmt; im 16. und 17. Jahrhundert florierte im Westen besonders das Leinen-, im Osten das Wollgewerbe; im späten 18. Jahrhundert kam die Baumwollindustrie auf.
Universal-Lexikon. 2012.