Lachse
[althochdeutsch lahs, ursprünglich vielleicht »der Gefleckte«], Sammelbezeichnung für einige Arten der Lachsfische. Wirtschaftlich von Bedeutung ist der Europäische oder Atlantische Lachs (Salmo salar), ein bis 1,5 m langer und bis 36 kg schwerer anadromer Wanderfisch, der bei seinen Laichwanderungen bis in die Oberläufe der Flüsse aufsteigt. Dort werden im Herbst/Winter im kiesigen Grund etwa 1 m große Laichgruben angelegt und bis zu 30 000 Eier abgelegt. Die meisten Europäischen Lachse sterben vor Erschöpfung nach dem Ablaichen. Nach 1-5 Jahren Aufenthalt im Süßwasser, wo seine Nahrung erst aus Kleinkrebsen und Insekten, später aus Fischen (Elritzen) besteht, wandert der Sälmling (Junglachs) ins Meer. Kehrt er nach einem Jahr in den Fluss zurück, heißt er Jakobslachs, nach 2-5 Jahren Salm. Die im Meer lebenden Lachse haben eine silbrige Färbung (Blanklachse), die laichreifen Tiere nehmen eine rote Tönung an. Beim männlichen Salm bildet sich am Unterkiefer ein hakenförmiger, knorpeliger Fortsatz (Hakenlachse). - Lachse können bis zu 10 Jahre alt werden. - Der Europäische Lachs zählt aufgrund von Wasserverschmutzung und der Errichtung von unüberwindbaren Staustufen zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Nicht wandernde Binnenlachse der Art Salmo salar sind z. B. der Saimaalachs in finnischen und schwedischen Seen und der Ouananiche in Ostkanada und Neu-England.
Die Fangmenge für den Europäischen Lachs betrug (1994) weltweit 305 808 t. Auf Norwegen entfielen davon allein 206 367 t. Ein Großteil der norwegischen Lachse wird in küstennahen Aquakulturbetrieben aufgezogen. Neben Kanada produzieren auch Großbritannien, Island und Chile seit längerem Lachse in Aquakulturen. Die meisten Lachse werden als kalt geräucherte Ware verkauft.
Universal-Lexikon. 2012.