Kyŏngju
[kjʌȖdʒu], Stadt in Süd-Korea, nordnordöstlich von Pusan, 141 900 Einwohner; Marktort; bedeutender Fremdenverkehr; Mittelpunkt eines Nationalparks (gegründet 1954); Bahnknotenpunkt.
Erhalten sind aus der Sillazeit die Überreste der Palastanlage, u. a. Anapji (Teich der Gänse und Enten) und Posŏkjŏng (Avalonenpavillon), sowie die 647 vollendete Sternwarte Ch'ŏmsŏngdae. Am Stadtrand liegen zahlreiche Hügelgräber (Tumuli) der Fürsten von Silla (Grabbeigaben im Nationalmuseum von Kyŏngju). 3 km entfernt steht am Fuß des Tohamsan der aus der Zeit des Vereinigten Königreichs stammende buddhistische Tempel Pulguksa (UNESCO-Weltkulturerbe), dessen zwei Pagoden (2. Hälfte des 8. Jahrhunderts) zu den schönsten Koreas zählen. Auf der Spitze des Berges befindet sich der Höhlentempel Sŏkkuram (ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe).
Kyŏngju, die »Goldene Stadt«, war Hauptstadt des altkoreanischen Sillareiches (Silla) bis zu dessen Untergang 935 n. Chr. Angelegt nach den Plänen der Tanghauptstadt Chang'an (heute Xi'an), war Kyŏngju das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dieses vom Buddhismus geprägten ersten koreanischen Einheitsreiches.
Universal-Lexikon. 2012.