Kunstgewerbemuse|um,
seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von privaten bürgerlichen Kreisen und Vereinigungen gegründete Einrichtungen mit dem Ziel, die »Gewerbetreibenden« durch Einrichtung von Muster- und Vorbildersammlungen, Werkstätten, Kursen, Bibliotheken gegen die ausländische Konkurrenz sowohl ästhetisch-theoretisch als auch praktisch-wirtschaftlich zu unterstützen. Als die Institution um die Jahrhundertwende ihre Aufgaben an Handwerkskammern und Gewerbeämter verlor, mussten sich die Kunstgewerbemuseen als kunstgewerbliche Sammlungen für ein breiteres Publikum von Kunstliebhabern neu definieren.
Als erstes Kunstgewerbemuseum wurde im Anschluss an die 1. Weltausstellung (1851) in London das South Kensington Museum gegründet (1852; heute Victoria and Albert Museum). Es folgten Gründungen in Wien (1864; Museum für Kunst und Industrie), Berlin (1867; Deutsches Gewerbe-Museum), Nürnberg (1872; Bayerisches Gewerbe-Museum), Hamburg (1877), Köln (1877), Leipzig (1887) und vielen anderen Orten.
B. Mundt: Die dt. K. im 19. Jh. (1974).
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Kụnst|ge|wer|be|mu|se|um, das: Museum für ↑Kunstgewerbe (2).
Universal-Lexikon. 2012.