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Königsboten
Königsboten,
 
lateinisch Mịssi dominici, Sendgrafen, unter den Merowingern Sonderbeauftragte (Missi ad hoc) des Königs, meist Grafen, Bischöfe oder Äbte, die mit außerordentlichen Vollmachten für Rechtsprechung und Verwaltung in die Provinzen entsandt wurden, unter Karl dem Großen zur ständigen Einrichtung erhoben, als Mittler- und Kontrollinstanz zwischen Reichs- und (gräflicher oder bischöfliche) Regionalverwaltung. Meist wurden einmal jährlich je ein weltlicher und ein geistlicher Königsbote in einen Bezirk (Missaticum) gesandt, um dort die Tätigkeit der Verwaltung zu überprüfen, Land- und Gerichtstage abzuhalten und den Treueid für den König abzunehmen; anschließend erstatteten sie dem König Bericht. Das Amt des Königsboten verfiel, als einheimische Grafen und Erzbischöfe es übernahmen.

Universal-Lexikon. 2012.