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feige
memmenhaft (umgangssprachlich); schüchtern; hasenfüßig (umgangssprachlich); hasenherzig (umgangssprachlich); duckmäuserisch (umgangssprachlich); feig; ängstlich; mutlos

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fei|ge ['fai̮gə] <Adj.> (abwertend):
in einer als verachtenswert angesehenen Weise die Gefahr scheuend, vor jedem Risiko zurückschreckend; ohne Mut:
er ist ein feiger Kerl; dazu sind sie viel zu feige; sie hat sich feige versteckt; er hat uns feige im Stich gelassen.
Syn.: ängstlich, furchtsam, mutlos, verängstigt.

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fei|ge 〈Adj.; -er, am -s|ten; abwertend〉 oV feig
1. ängstlich, furchtsam, kleinmütig bei Gefahr
2. hinterhältig, heimtückisch (Verbrecher, Verbrechen)
3. 〈Bgb.〉 faul (Gestein)
● einem \feigen Anschlag zum Opfer fallen [<ahd. feigi, engl. fey „dem Tode geweiht“ <idg. poikio „dem Tode verfallen“, verwandt mit Fehde]

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feig, fei|ge <Adj.> [mhd. veige, ahd. feigi, eigtl. = dem Tode verfallen; verdammt, viell. verw. mit Fehde] (abwertend):
1.
a) [ohne Ehrgefühl, unehrenhaft] vor jeder Gefahr, jedem Risiko ängstlich zurückschreckend, ohne Mut:
sich f. zurückziehen;
b) von Feigheit zeugend:
feige Ausreden.
2. hinterhältig, gemein:
ein feiger Mord;
sie haben uns f. im Stich gelassen.

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Feige,
 
1) Botanik: Ficus, Gattung der Maulbeergewächse mit rd. 1 000, fast ausnahmslos tropische Arten; vorwiegend Milchsaft führende Holzpflanzen (Bäume, Sträucher, Lianen) mit sommergrünen oder immergrünen Blättern und krug- bis hohlkugelförmigen Blütenständen, in deren Innerem die sehr kleinen, getrenntgeschlechtigen Blüten stehen. Einige Arten werden kultiviert (Feigenbaum, Gummibaum, Sykomore), viele sind beliebte Zimmerpflanzen, z. B. die aus Indien stammende Birkenfeige (Ficus benjamina).
 
 2) Jägersprache: 1) Feigenblatt, Feuchtblatt, Ausmündung der Geschlechts- und Harnwege beim weiblichen Schalenwild; 2) Brunftfeige, Brunftkappe, beim Gamswild hinter der Krucke liegende paarige Hautdrüse, die während der Brunft, besonders beim Bock, vergrößert ist und einen starken Duft absondert.
 

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Fei|ge, die; -, -n [mhd. vīge, ahd. fīga < aprovenz. figa < mlat. fica < lat. ficus, ↑Ficus]: 1. (Bot.) in sehr vielen Arten überwiegend in den Tropen vorkommende, als Baum, Strauch od. Schlingpflanze wachsende, meist Milchsaft enthaltende (auch als Ziergewächs kultivierte) Pflanze mit immergrünen Blättern; Ficus. 2. Feigenbaum. 3. Frucht des Feigenbaums: getrocknete -n. 4. a) (derb) Vulva; b) (derb abwertend) Hure (a). 5. (Jägerspr.) a) Brunft-, Brunstfeige; b) Feigenblatt (3).

Universal-Lexikon. 2012.