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Khaïr-Eddine
Khaïr-Eddine
 
[xa'ir ɛ'diːn], Mohammed, marokkanischer Schriftsteller französischer Sprache, * Tafraoute (Provinz Tiznit) 1941, ✝ Rabat 18. 11. 1995; Mitbegründer der progressiven marokkanischen Literaturzeitschrift »Souffles« (1966—72, mit Abdellatif Laabi, * 1942); er gilt als Protagonist der literarischen Avantgarde des Maghreb. Sein Werk steht ganz im Zeichen der von ihm postulierten »Sprachguerilla«; es illustriert den schwierigen Prozess der Identitätsfindung im postkolonialen Marokko. Formal ist es charakterisiert durch den Bruch mit der traditionellen Romanform zugunsten einer polyphonen Prosa, inhaltlich durch eine ätzende Kritik an unterdrückenden Autoritätsstrukturen in Politik und Gesellschaft, durch die Revolte gegen eine archaische, theokratisch geprägte Gesellschaftsordnung und die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln, d. h. mit Geschichte und Landschaft der südmarokkanischen Berbervolksgruppe der Shilh.
 
Werke: Lyrik: Faune détériorée (1966); Soleil arachnide (1969); Ce Maroc! (1975); Résurrection des fleurs sauvages (1981); Mémorial (1991).
 
Prosa: Agadir (1967; deutsch); Corps négatif (1968); Moi l'aigre (1970); Le déterreur (1973; deutsch Der Ausgräber); Une odeur de mantèque (1976); Une vie, un rêve, un peuple, toujours errants (1978); Légende et vie d'Agoun'chich (1984).

Universal-Lexikon. 2012.