Kẹphalos,
Cẹphalus, griechischer Mythos: Jäger, der von der Göttin Eos geliebt und entführt wurde. Nach einer anderen Version war Kephalos der Gatte der Prokris, deren Treue er auf die Probe stellte, indem er sein Haus verließ und - für Prokris unkenntlich - verkleidet zurückkehrte. Als er sich der seinem Liebeswerben nachgebenden Prokris zu erkennen gab, floh sie zu König Minos nach Kreta, der ihr einen immer treffenden Speer schenkte (in einigen Versionen erhielt sie diesen Speer von Artemis). Später kehrte Prokris nach Athen zurück und die Ehegatten versöhnten sich. Von Eifersucht getrieben, folgte Prokris jedoch ihrem Mann auf seinen Jagdzügen in der Vorstellung, er begebe sich zu einer Geliebten. Kephalos, der bei einem durch die verborgene Prokris im Dickicht verursachten Geräusch ein Wild vermutete, tötete sie unwissentlich mit dem immer treffenden Speer.
Literarische Behandlung:
Stoffgeschichtlich wurde v. a. das eheliche Verhalten thematisiert, so im 14. Jahrhundert bei P. Bersaire (»Ovidus moralizatus«) und Boccaccio (»Genealogia Deorum«, »De claris mulieribus«) sowie später in den Dramen von Niccolò da Correggio (»Cefalo«, 1487), Lope de Vega (»La bella Aurora«, 1635) und Calderón (»Celos aún del aire matan«, vor 1662).
Universal-Lexikon. 2012.