Kardelj,
Edvard, jugoslawischer Politiker, * Laibach (heute Ljubljana) 27. 1. 1910, ✝ ebenda 10. 2. 1979; Slowene; Absolvent eines Lehrerseminars, seit 1928 Mitglied der KP (1930-32 in Haft, 1934-37 im Exil, v. a. in der UdSSR), seit 1937 als enger Mitarbeiter Titos Mitglied des ZK, 1938-48 des Politbüros; 1941-44 Führer der slowenischen Partisanen, 1943-45 Vizepräsident des AVNOJ. Nach 1945 war Kardelj v. a. als stellvertretender Regierungschef (1945-53) und Außenminister (1948-53), als Vizepräsident der Republik und stellvertretender Vorsitzender des Bundesvollzugsrates (1953-63) sowie Präsident der Bundesversammlung (1963-67), auf Parteiebene als ZK-Sekretär (1958-66) und Mitglied des Präsidiums des ZK (1966-69 sowie seit 1974) neben u. a. M. Djilas, den er 1954 stark kritisierte, ein führender Theoretiker des Titoismus, v. a. des (gescheiterten) Modells der Arbeiterselbstverwaltung. Kardelj war neben V. Bakarić Hauptinitiator der Wirtschaftsreformen von 1964/65.
Universal-Lexikon. 2012.