Justin,
lateinisch Justinus, Philosoph und Märtyrer, * Flavia Neapolis (Palästina) um 100, ✝ Rom 165; frühchristlicher Apologet. In seiner Jugend Hörer bei verschiedenen philosophischen Lehrern, kam Justin auf seiner Wanderschaft auch mit der christlichen Lehre in Berührung und ließ sich vermutlich im Alter von 30 Jahren taufen. In Rom gründete er eine eigene Philosophenschule und versuchte als einer der ersten christlichen Denker, die christliche Offenbarungslehre mit der griechischen Philosophie zu verbinden. Er lehrte eine christliche Philosophie mittelplatonischer Prägung. Im Zentrum seines Denkens steht Gott als »Vater des Alls« und der subordinatianisch (als zweite, untergeordnete Dimension des Göttlichen) gedachte göttliche Schöpfungsmittler (griechisch »Logos spermatikos«). Von seinen Werken sind zwei »Apologien« erhalten und der »Dialog mit dem Juden Tryphon«. Einer seiner Schüler war Tatian. - Heiliger (Tag: 1. 6.).
D. Bourgeois: La sagesse des anciens dans le mystère du Verbe. Évangile et philosophie chez Saint J. (Paris 1981).
Universal-Lexikon. 2012.