Jụnkers,
Hugo, Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer, * Rheydt 3. 2. 1859, ✝ Gauting 3. 2. 1935; richtete 1889 in Dessau eine Versuchsanstalt für Gaskraftmaschinen ein, entwickelte 1892 das Junkerskalorimeter, 1895 in der in Dessau gegründeten Fabrik für Gasapparate Wärmeaustauschapparate (Gasbadeöfen). 1897-1912 war Junkers Professor für Wärmetechnik in Aachen. Er meldete verschiedene Patente an, u. a. 1907 für den Doppelkolbenmotor, 1910 für das Nurflügelflugzeug, 1918 für den Tiefdecker. Er gründete 1913 die Junkers-Motorenbau GmbH und 1919 die Junkers-Flugzeugwerke AG, beide in Dessau, die 1934 verstaatlicht (Junkers musste die Mehrheit seiner Aktien an den Staat verkaufen) und 1936 zu den Junkers-Flugzeug- und Motorenwerken AG zusammengefasst wurden. In seiner Firma entstanden 1915 das erste Ganzmetallflugzeug mit freitragenden Flügeln (J 1), 1919 das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug (F 13) und 1929 der erste auf dem Doppelkolbenprinzip beruhende Schweröl-Flugmotor. Berühmt wurden die mehrmotorigen Verkehrsflugzeuge G 38 (Erstflug 1929; Annäherung an das Nurflügelflugzeug, damals das größte Landflugzeug), Ju 52/3 m (1931, »Tante Ju«), Ju 86 (1935) und Ju 90 (1937), an Kampfflugzeugen die Ju 87 (1935, »Stuka«) und das Mehrzweckkampfflugzeug Ju 88 (1936). Ein Großteil der Junkersflugzeuge, aber auch viele Typen anderer Firmen wurden mit Junkersflugmotoren ausgerüstet. Im Zweiten Weltkrieg wurden auch Strahltriebwerke entwickelt. Nach dem Krieg blieben die Werke in der sowjetischen Besatzungszone in staatlicher Hand, die im Bereich der Bundesrepublik Deutschland reprivatisierten Werke gingen 1969 in der Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH auf. - Die 1923 von Junkers gegründete Junkers-Luftverkehr AG war eine erfolgreiche Vorläufergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG.
Günter Schmitt: H. J. u. seine Flugzeuge (1986).
Universal-Lexikon. 2012.