Akademik

Iliescu
Iliẹscu,
 
Ion, rumänischer Politiker, * Olteniţa (bei Bukarest) 3. 3. 1930; seit 1953 Mitglied der KP, 1968-84 Mitglied ihres ZK, 1971 Sekretär für Propaganda und Erziehung, wurde während des Volksaufstands gegen N. Ceauşescu (Dezember 1989) Sprecher der »Front der Nationalen Errettung« (spätere Abkürzung: FDSN; ab 1992: Partei der Sozialdemokratie Rumäniens, PDSR) und am 26. 12. 1989 deren Vorsitzender sowie provisorischer Staatschef. Gestützt auf den Apparat der (mit dem Sturz Ceauşescus aufgelösten) KP, baute er ein in seinen demokratischen Strukturen sehr umstrittenes Regierungssystem auf. Er sah sich als Staatspräsident 1990-96 heftigen Angriffen der Opposition ausgesetzt und unterlag bei der Präsidentenwahl 1996 E. Constantinescu. Bei der Präsidentenwahl 2000 wurde Iliescu jedoch erneut ins höchste Staatsamt gewählt (Stichwahl am 10. 12. gegen den extremen Nationalisten Corneliu Vadim Tudor); er gilt inzwischen als Hoffnungsträger für die europäische Einbindung Rumäniens. Größte Aufgabe in seiner zweiten Amtszeit wird die wirkliche Demokratisierung seines Landes und die Bekämpfung der Korruption sein.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Rumänien: Der Sturz der Diktatur
 

Universal-Lexikon. 2012.