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Identitätsphilosophie
Identitätsphilosophie,
 
Bezeichnung für philosophische Systeme, die die in der traditionellen Ontologie problematisierte Differenz von Denken und Sein (auch: Geist und Natur) aufheben, wobei drei Positionen zu unterscheiden sind: 1) Denken und Sein sind ununterscheidbar dasselbe (bloße Identität); 2) Denken ist Sein; auch Sein ist Denken (einseitige Identifizierung); 3) Denken und Sein sind Attribute einer der Differenz vorgeordneten Substanz (Formulierung eines identifizierenden Indifferenzpunktes). In erkenntnis- beziehungsweise sprachkritischen Deutungen werden mit diesen Positionen die Philosophien Parmenides', G. W. F. Hegels und B. de Spinozas verbunden. - Im engeren Sinn ist Identitätsphilosophie die Bezeichnung für die Philosophie F. W. J. von Schellings zwischen 1801 und 1806: Subjekt und Objekt kommen danach im Absoluten, dem Indifferenten, überein und sind als Geist und Natur (in jenem überwiegt das Subjektive, in dieser das Objektive) dessen Auseinanderlegung und Entfaltung.

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Iden|ti|täts|phi|lo|so|phie, die: Philosophie, in der die Differenz von Denken u. Sein, Geist u. Natur, Subjekt u. Objekt aufgehoben ist (bei Parmenides, Spinoza, im deutschen Idealismus, bes. bei Schelling, der den Ausdruck geprägt hat).

Universal-Lexikon. 2012.