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◆ Di|stink|ti|on 〈f. 20〉
2. Auszeichnung, (hoher) Rang, Würde
3. 〈österr.〉 Rangabzeichen
[<lat. distinctio „Sonderung, Unterscheidung“]
◆ Die Buchstabenfolge di|st... kann in Fremdwörtern auch dis|t... getrennt werden. Davon ausgenommen sind Zusammensetzungen, in denen die fremdsprachigen bzw. sprachhistorischen Bestandteile deutlich als solche erkennbar sind, z. B. -trahieren, -tribuieren (→a. kontrahieren, kontribuieren).
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Di|s|tink|ti|on, die; -, -en [frz. distinction < lat. distinctio]:
1. (bildungsspr.) Unterscheidung:
begriffliche -en.
2. <o. Pl.> (bildungsspr. veraltend) besondere Vornehmheit, durch die sich jmd. od. etw. auszeichnet:
ein Mann von D.
3. (österr.) Rangabzeichen.
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Distinktion
[lateinisch] die, -/-en,
2) Logik: 1) im Mittelalter und der frühen Neuzeit Bezeichnung für begriffliche Unterscheidung. Bei der realen Distinktion (Distinctio realis) entspricht verschiedenen Begriffen (unabhängig vom Denken) verschieden Seiendes; bei der gedanklichen Distinktion (Distinctio rationis) sind begriffliche Unterscheidungen allein im menschlichen Denken begründet; 2) in der modernen Logik die Verdeutlichung eines Begriffes durch Angabe von Merkmalen, die ihn von anderen Begriffen unterscheiden, z. B. »Fisch«: Lebewesen, im Wasser lebend, geschuppt, Flossenträger. Die Distinktion ist vollständig, wenn sie alle Merkmale angibt. Sie ist zureichend, wenn sie für die Unterscheidung von anderen gegebenen Begriffen ausreicht. (Definition, Determination)
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Dis|tink|ti|on, die; -, -en [frz. distinction < lat. distinctio]: 1. (bildungsspr.) Unterscheidung: begriffliche -en; Ihr müsst -en machen ... Ihr müsst trennen die wirkliche Ursache von dem so genannten Rechtsgrund (Hacks, Stücke 51). 2. <o. Pl.> (bildungsspr. veraltend) besondere Vornehmheit, durch die sich jmd. od. etw. auszeichnet: Sein Benehmen verriet den Mann von D., sein Lächeln Selbstironie (Kesten, Geduld 4); die gleiche Beobachtung ließ sich auch an der Unterhaltung anstellen, die von vollendeter D. fast nur in Bürgerhäusern war, wogegen in Adelskreisen die bekannte zwanglose, an Kutscher erinnernde Redeweise überwog (Musil, Mann 278). 3. (bildungsspr. veraltend) Wertschätzung: sie sprach stets nur mit der höchsten D. von ihrem Vater. 4. (österr.) Rangabzeichen: Feldwebel mit ärarischem Deutsch, das ihren slawischen Muttersprachen angesetzt war wie die -en den Aufschlägen (Roth, Kapuzinergruft 56). ∙ 5. ↑Auszeichnung (1): Welcher Mensch ... würde nicht nach der D. geizen, mit seinem Landesherrn an einem dritten Orte zu wechseln (Schiller, Kabale I, 7).
Universal-Lexikon. 2012.