Harvey
['hɑːvɪ],
1) Lilian, eigentlich L. Muriel Helen Pape [peɪp], britische Filmschauspielerin, * Hornsey (heute zu London) 19. 1. 1907, ✝ Cap d'Antibes 27. 7. 1968; war Tänzerin, spielte den größten Teil ihrer Filmrollen in Deutschland, wo sie und Willy Fritsch jahrelang das volkstümlichste Liebespaar des deutschen Films bildeten (»Liebeswalzer«, 1930; »Die Drei von der Tankstelle«, 1930; »Der Kongreß tanzt«, 1931, mit dem Lied »Das gibt's nur einmal«; »Ein blonder Traum«, 1932); diese Filme erschienen meist auch in englischer und französischer Fassung. Harvey emigrierte 1939 nach Paris, später in die USA; seit 1943 war sie nur noch Bühnenschauspielerin.
2) William, englischer Anatom und Arzt, * Folkestone 1. 4. 1578, ✝ Hampstead 3. 6. 1657; 1609-43 Arzt am Saint-Bartholomew's Hospital in London; Leibarzt Jakobs I. und Karls I.; entdeckte den großen Blutkreislauf und veröffentlichte die neue Lehre 1628 in der Schrift »Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus« (deutsch »Anatomische Abhandlung über die Bewegung des Herzens und des Blutes von Tieren«). Harvey stützte sich dabei auf die Berechnung der durch das Herz in einer Stunde hindurchgehenden Blutmenge, auf die anatomische Betrachtung des Herzens und auf die Beobachtungen an gestauten Venen.
G. Keynes: The portraiture of W. H. (London 1949);
G. Keynes: The life of W. H. (Neuausg. Oxford 1978);
K. D. Keele: W. H. The man, the physician, and the scientist (London 1965);
W. L. von Brunn: Kreislauffunktion in W. H.s Schr. (1967);
W. Pagel: W. H.'s biological ideas (Basel 1967).
Universal-Lexikon. 2012.