Grandson
[grã'sɔ̃],
1) Bezirkshauptort im Kanton Waadt, Schweiz, am Südwestufer des Neuenburger Sees, 436 m über dem Meeresspiegel, 2 300 Einwohner; Schiffswerft, Jachthafen.
Das Schloss (13. Jahrhundert), eine der größten Anlagen der Schweiz, hat fünf runde Wehrtürme, Kemenatenbau und Pallas (heute Museum mit historischen Sammlungen und Ausstellung von Oldtimer-Automobilen). In der Kirche Saint-Jean (nach 1146 auf Vorgängerbau des 11. Jahrhunderts, gotischer Umbau im 14. Jahrhundert), einziger Rest eines vom 11. Jahrhundert bis 1555 hier bestehenden Benediktinerpriorats, tragen die monolithischen Säulen des Schiffes (wohl Spolien aus einem römischen Gebäude) romanische Kapitelle; Reste eines mittelalterlichen Lettners.
Burg (um 1000 gegründet) und Siedlung Grandson (um 1200 gegründet) gehörten seit 1389 zu Savoyen. 1475/76 wechselten sich Bern und Freiburg verschiedentlich in der Herrschaft Grandsons ab, die sie 1476-1798 gemeinsam innehatten. - Bei Grandson siegten die Eidgenossen über ein Heer Herzog Karls des Kühnen von Burgund (2. 3. 1476; Burgunderkriege).
2) Bezirk im Kanton Waadt, Schweiz, 203 km2, 11 900 Einwohner, Hauptort ist Grandson.
Universal-Lexikon. 2012.