Godịntepe,
Ruinenhügel in Luristan, Iran, etwa 75 km südwestlich von Hamadan. Bei Grabungen seit 1966 wurden mehrere Siedlungsschichten festgestellt, deren älteste bis in die späte Jungsteinzeit (6. Jahrtausend v. Chr.) zurückreicht. Die Schichten VI und V vertreten den Übergang zur frühen Bronzezeit (2. Hälfte des 4. Jahrtausend). Die Keramik der Schicht V lässt Verbindungen mit dem südmesopotamischen Zentrum Uruk erkennen. Die in Schicht IV auftauchende graue polierte Keramik wird mit einer Wanderbewegung in Zusammenhang gebracht. In der 1. Hälfte des 2. Jahrtausend war die Stadt mit einer Zitadelle befestigt (Schicht III). Der zugehörige Friedhof enthielt u. a. eine Pferdebestattung. Nachdem der Ort zerstört worden war, blieb er unbesiedelt, bis er im 8./7. Jahrhundert v. Chr. Residenzstadt eines med. Fürsten wurde. Auf der Zitadelle befand sich eine auf 31 Holzsäulen ruhende Audienzhalle mit einem Thron. Die zeitweilige assyrische Oberhoheit ist durch eine Stele Sargons II. (721-705 v. Chr.) bezeugt.
Universal-Lexikon. 2012.