Globuline,
Singular Globulin das, -s, wichtige Untergruppe der globulären Proteine (Sphäroproteine), die in den meisten tierischen und pflanzlichen Zellen und Körpersäften vorkommen. Die Globuline sind im Unterschied zu den Albuminen höhermolekular (Molekularmassen zwischen 0,9 · 105 und 1,3 · 106); sie lösen sich nicht in reinem Wasser, sind jedoch in verdünnten Salzlösungen und Alkalien leicht löslich: Durch Ammoniumsulfat kann man sie bereits bei Halbsättigung ausfällen. In Pflanzen kommen sie oft als Reservestoffe vor. Im menschlichen und tierischen Organismus sind sie u. a. in Muskelzellen (Muskelglobuline; z. B. Actin), in Zellen verschiedener Organe (Organglobuline; z. B. Thyreoglobulin in der Schilddrüse), in Eizellen (Eiglobuline), im Blutplasma (Plasmaglobuline, Immunglobuline) sowie in anderen Körperflüssigkeiten und Sekreten (z. B. die Lactoglobuline in der Milch) enthalten. Sie sind hier Träger wichtiger physiologischer Funktionen; u. a. dienen sie als Energielieferanten und Transportvehikel. Am besten untersucht sind die Globuline des Blutplasmas: Nach ihrer elektrophoretischen Wanderungsgeschwindigkeit teilt man sie in α1- und α2-, β- und γ-Globuline ein; zu den γ-Globulinen gehören das Fibrinogen, die Antikörper sowie viele Blutgerinnungsfaktoren. Globuline werden überwiegend in der Leber gebildet, nur die Immunglobuline entstehen in den von B-Lymphozyten abstammenden Zellen.
Universal-Lexikon. 2012.