Gebauer,
1) Jan, tschechischer Sprachwissenschaftler und Literarhistoriker, * Úbislavice (bei Jitschin) 8. 10. 1838, ✝ Prag 25. 5. 1907; ab 1880 Professor in Prag, Vertreter der junggrammatischen Schule; arbeitete über Bohemistik, Folkloristik und slawische Philologie.
Werke: Historická mluvnice jazyka českého, 4 Bände (1894-1929; unvollendet); Slovník staročeský, 4 Bände (1903-09; unvollendet).
2) Olga Bertha Malvine, deutsche Lehrerin, Hebamme, Begründerin der Hebammenverbände, * Sankt Petersburg 2. 3. 1858, ✝ Berlin-Hermsdorf 1. 5. 1922; 1876 Lehrerinnenexamen; 1884/85 Ausbildung zur Hebamme. Seit 1885 als Hebamme in Berlin tätig (1888-92 Oberhebamme an der Universitäts-Frauenklinik), setzte sich Gebauer für ein seiner gesellschaftlichen Bedeutung angemessenes Ansehen des bis dahin weithin nur gering bewerteten Hebammenberufs ein und forderte neben der Verbesserung der Arbeitsbedingungen eine verbesserte Aus- und Weiterbildung der Hebammen und die wissenschaftliche Anerkennung ihres Berufs. 1885 ergriff sie die Initiative zur Gründung des Vereins Berliner Hebammen, einer berufseigenen Kranken- und Sterbekasse und der Allgemeinen Deutschen Hebammen-Zeitung (1886) und war 1890 Mitbegründerin und ab 1892 gewählte Geschäftsführerin der Vereinigung Deutscher Hebammen (VDH).
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∙Ge|bau|er, das, auch: der; -s, - [zu 2↑Bauer]: Vogelbauer, Vogelkäfig: wir ... verteilten uns nun nach allen Seiten im Grünen, wie Vögel, wenn das G. plötzlich aufgemacht wird (Eichendorff, Taugenichts 96).
Universal-Lexikon. 2012.