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Fry
Fry
 
[fraɪ],
 
 1) Christopher, eigentlich C. Harris ['hærɪs], englischer Dramatiker, * Bristol 18. 12. 1907; war zunächst Lehrer, Schauspieler und Theaterleiter, dann Verfasser v. a. von Komödien, in denen sich Heiteres und Tragisches mischen (z. B. der Vierjahreszeitenzyklus), und religiösen Spielen (u. a. »The firstborn«, 1946; deutsch »Der Erstgeborene«; »A sleep of prisoners«, 1951; deutsch »Ein Schlaf Gefangener«). Seine Dramen, in flüssigen Versen geschrieben, mit einer Fülle an Bildern und geistreichen Gedanken, erneuerten neben denen des bedeutenderen T. S. Eliot das poetische Drama. Fry schrieb auch Filmdrehbücher (»Die Bibel«, »Ben Hur«), Hör- und Fernsehspiele und übersetzte aus dem Französischen (J. Anouilh, J. Giraudoux).
 
Weitere Werke: Dramen: A phoenix too frequent (1946; deutsch Ein Phönix zuviel); Vierjahreszeitenzyklus: The Lady's not for burning (1949; deutsch Die Dame ist nicht fürs Feuer); A yard of sun (1970; deutsch Ein Hof voll Sonne); Venus observed (1949; deutsch Venus im Licht); The dark is light enough (1954; deutsch Das Dunkel ist Licht genug); Curtmantle (1961; deutsch König Kurzrock).
 
Erinnerungen: Can you find me. A family history (1978).
 
Libretto: Paradise lost (1978, nach J. Milton, zu K. Pendereckis gleichnamiger Oper; deutsch Das verlorene Paradies);Looking for a language (1992).
 
Ausgabe: Selected plays (1985).
 
Literatur:
 
D. Stanford: C. F. album (London 1952);
 H. Itschert: Studien zur Dramaturgie des »Religious festival play« bei C. F. (1963);
 E. Roy: C. F. (Carbondale, Ill., 1968);
 S. M. Wiersma: C. F. A critical essay (Grand Rapids, Mich., 1970);
 H. M. Schnelling: C. F.'s »seasonal comedies«. Funktional-strukturalist. Unters. zur Kritik der themat. Konzeption der »Jahreszeiten« (1981);
 G. Leeming: C. F. (Boston, Mass., 1990).
 
 2) Edwin Maxwell, britischer Architekt, * Wallasey 2. 8. 1899, ✝ Durham 3. 9. 1987; Wegbereiter des internationalen Stils in Großbritannien. Er baute 1936-40 mit W. Gropius das Impington Village College bei Cambridge. Ab 1946 arbeitete er in Partnerschaft mit seiner Frau Jane Beverly Drew (* 1911). Nach dem Krieg entstanden nach seinen Plänen Schulen und Universitätsbauten u. a. in Nigeria (Ibadan University, 1953-59) und Ghana. 1951-54 war Fry einer der Chefarchitekten in Chandigarh in Indien. Zu seinen wichtigsten Projekten in Großbritannien gehört das Pilkington Glass Head Office Building in Saint Helens (1963).
 
Schriften: The Bauhaus and the modern movement (1968); Art in a machine age (1969).
 
 3) Elizabeth, geborene Gurney ['gəːni], britische Sozialreformerin, * Norwich 21. 5. 1780, ✝ Ramsgate 12. 10. 1845; Quäkerin, gründete den »Frauenverein zur Besserung weiblicher Sträflinge« (1817) und setzte sich, auch auf dem Kontinent, für die Reform des Strafrechts und des Strafvollzugs ein.
 
 4) Roger Eliot, britischer Kunstschriftsteller, Maler, Keramiker, Designer, * London 14. 12. 1866, ✝ ebenda 9. 9. 1934; Mitglied der Bloomsbury group; gründete 1913 in London den »Omega Workshop« nach dem Vorbild der Wiener Werkstätten. Entwürfe für die dort hergestellten Möbel, Textilien, Mosaiken, Glas- und Keramikarbeiten lieferten neben Fry u. a. die Künstler D. Grant, Vanessa Bell (* 1879, ✝ 1961) und Dora Carrington (* 1893, ✝ 1932). Sie waren stilistisch beeinflusst von Fauvismus und Kubismus. Der »Omega Workshop« bestand bis 1919.
 
Literatur:
 
F. Spalding: R. F. (Berkeley, Calif., 1980).

Universal-Lexikon. 2012.