Forth
[»vorwärts«, oder nach engl. the fourth, »die Vierte«], eine maschinennahe Programmiersprache mit Elementen höherer Sprachen, die in den 1960er-Jahren von Charles H. Moore (*1938) zur Steuerung von Radioteleskopen entwickelt wurde. Moore bezeichnete sie als Forth, weil er sie zu einer neuen, nämlich der vierten Generation von Sprachen zählte.
Forth ermöglicht die interaktive Arbeitsweise. Zentrales Element ist die Datenstruktur eines Kellers (Stapelspeicher). Jedes Programm in Forth besteht aus einer Reihe von Anweisungen (sog. Words, dt. »Worte«), die Daten in dem Keller manipulieren. Für komplexe Anwendungen stehen auch bedingte Anweisungen und Schleifen zur Verfügung, allerdings keine Sprungbefehle. Neben einem Standardumfang von etwa 200 Worten besteht die Möglichkeit, die Mächtigkeit durch die Definition neuer Worte zu erhöhen.
Die Besonderheit der Datenablage im Keller, dass nämlich die zuletzt eingegebenen Daten zuerst wieder entnommen werden (LIFO), führt zu einer gewöhnungsbedürftigen Schreibweise bei Rechenoperationen (Umgekehrte Polnische Notation). Forth gilt darum als schwierig zu erlernen.
Forth kann wegen seines einfachen Aufbaus auch auf Kleinstcomputern eingesetzt werden und eignet sich für die Programmierung nahezu beliebiger Anwendungen, insbesondere zeitkritischer Steuerungen. Die erstellten Programme laufen i. d. R. erheblich schneller ab als viele Programme, die in einer anderen interaktiven Sprachen geschrieben sind. Trotzdem hat Forth nur geringe Bedeutung erlangt.
Forth
[fɔːθ] der, Fluss in Ostschottland, 105 km lang, entspringt am Ben Lomond, mündet in den Firth of Forth, eine fjordartige, rd. 80 km lange Nordseebucht. Westlich von Edinburgh wird der Firth of Forth seit 1890 von der 2,5 km langen Eisenbahnbrücke und seit 1964 von einer Straßenbrücke (Hängebrücke) überspannt.
Universal-Lexikon. 2012.