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Ethnomethodologie
Ethnomethodologie,
 
Soziologie: Bezeichnung für den insbesondere von Harold Garfinkel (* 1917) unter dem Einfluss von A. Schütz begründeten Forschungsansatz für die Analyse der »Methoden« alltäglicher Handlungen (Alltag), z. B. Reden, Fragen, Argumentieren, Begrüßen, Abschiednehmen. Die Ethnomethodologie grenzt sich als eine neue grundlagentheoretische Richtung gegenüber der objektivistisch verfahrenden, besonders vom Behaviorismus und von der strukturell-funktionalen Theorie beeinflussten traditionellen (etablierten) amerikanischen Soziologie ab. In der Ethnomethodologie wird versucht, ohne Unterscheidung zwischen vermeintlich außergewöhnlichen und trivialen Gegebenheiten die als selbstverständlich empfundenen Methoden aufzudecken, mit denen die Angehörigen einer Kultur in geordneter, rational aufeinander abgestimmter Weise ihre Alltagshandlungen durchführen, besonders wie sie sich als Interaktionspartner gegenseitig den Sinn, die »Vernünftigkeit« ihrer praktisch-alltäglichen Handlungen bestätigen. Dabei erscheinen Sprache, Gestik und Mimik als grundlegend.
 
Literatur:
 
H. Garfinkel: Studies in ethnomethodology (Englewood Cliffs, N. J., 1967);
 A. V. Cicourel: Methode u. Messung in der Soziologie (a. d. Engl., 1970);
 
Alltagswissen, Interaktion u. gesellschaftl. Wirklichkeit, hg. v. der Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen, Bd. 1 (1973);
 
E., hg. v. E. Weingarten u. a. (1976);
 R. Eickelpasch, in: Ztschr. für Soziologie, Jg. 11 (1982);
 W. J. Patzelt: Grundl. der E. (1987).

Universal-Lexikon. 2012.