Eschnụnna,
Ischnụna, Aschnụn, altorientalische Stadt östlich der Dijala, heute der Ruinenhügel Tell Asmar, etwa 35 km nordöstlich von Bagdad. Amerikanische Ausgrabungen (1930-38, 1942) legten drei übereinander errichtete frühdynastische Tempel des 3. Jahrtausends v. Chr. (Fund von 12 Beterstatuetten) frei, einen Tempel der 3. Dynastie von Ur, einen frühdynastischen Palast und den Palast der altbabylonischen Dynastie von Eschnunna (etwa 1960-1695 v. Chr.), das Hauptstadt des Königreichs Warium war. Später errichtete wohl Naramsin eine Audienzhalle. - Die Rechtssammlung von Eschnunna, ein Keilschriftarchiv, wurde 1945-47 im benachbarten Tell Harmal geborgen. - Aus Eschnunna stammen mehrere als Beutestücke nach Susa verschleppte und dort gefundene Kunstwerke, möglicherweise auch der Kopf eines Fürsten aus altbabylonischer Zeit (»Hammurapi-Kopf«; Louvre).
H. Frankfort u. a.: The Gimilsin temple and the palace of the rulers at Tell Asmar (Chicago, Ill., 1940);
R. M. Whiting: Old Babylonian letters from Tell Asmar (ebd. 1987).
Universal-Lexikon. 2012.