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El Escorial
El Escorial,
 
Ort in der Region Madrid, Spanien, etwa 60 km nordwestlich von Madrid, 8 100 Einwohner, mit der Klosterresidenz San Lorenzo el Real de El Escorial, die Philipp II. 1563-84 nach Entwürfen von J. B. de Toledo (✝ 1567) und J. de Herrera errichten ließ. Der Escorial war seit Karl V. die Grablege der spanischen Könige. Das größte Renaissancebauwerk der Erde aus Granitquadern bildet ein Rechteck von 207 × 162 m mit vier Ecktürmen; an der Ostfassade springen der Ostchor der Kirche und der Privatpalast Philipps II. als Risalit vor. Die Anlage umschließt hinter strengen Monumentalfassaden rd. 400 Räume, 16 Binnenhöfe, 15 Kreuzgänge, im Zentrum die Basilika (1575 ff.), ein Zentralbau auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes mit 100 m hoher Vierungskuppel. In der Gebetskammer auf der Evangelienseite des Hochaltars stehen die lebensgroßen, feuervergoldeten Bronzestatuen Karls V. und verschiedener Familienmitglieder, auf der Epistelseite die Philipps II. und verschiedener Familienangehöriger, Werke von P. Leoni. Die Hochaltarbilder schufen u. a. P. Tibaldi und F. Zuccari. Der Escorial besitzt eine wertvolle Bibliothek (etwa 130 000 Bände), eine umfangreiche Handschriftensammlung und Gemälde- und Gobelinsammlungen. In den maurisch inspirierten Gärten des Escorial die »Casita del Príncipe«, 1773 von J. de Villanueva für Karl III. (Sohn Philipps V.) erbaut. Die UNESCO erklärte die Anlage des Escorial zum Weltkulturerbe.

Universal-Lexikon. 2012.