Durchbruchstickerei,
Nadelarbeit, bei der in leinwandbindigem Stoff für einfache Durchbruchstickerei (italienisch »punto tirato«) Fäden in einer Webrichtung, für Doppeldurchbruch Schuss- und Kettfäden ausgezogen werden (klarlegen); hierbei werden die klargelegten Gewebefäden mit Zierstichen (einfacher und doppelter Hohlnaht-, Schlingknoten-, Kreuznahtstich) erfasst; Fadenbündel werden zu Stegen umwickelt oder umstopft, Muster eingestopft; leere Vierecke, die bei Doppeldurchbruch an Fadenkreuzungen beim Fadenauszug entstehen, werden mit eingestickten Spinnen und kunstvollen Füllungen geschlossen; je reicher die Füllungen, umso spitzenähnlicher der Effekt. - Durchbruchstickerei war schon in der Spätantike bekannt und im Mittelalter an kirchlichen Gewändern beliebt. In vielen europäischen Volkstrachten (Dalmatien, Ungarn, Dänemark u. a.) des 19./20. Jahrhunderts finden sich Durchbruchstickereien.
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Dụrch|bruch|sti|cke|rei, die: Stickerei mit durchbrochenen Stellen im Gewebe.
Universal-Lexikon. 2012.