Du Bois
[duː'bɔɪs], W. E. B. (William Edward Burghardt), afroamerikanisch-ghanaischer Politiker und Schriftsteller, * Great Barrington (Massachusetts) 23. 2. 1868, ✝ Accra (Ghana) 27. 8. 1963; promovierte als erster Afroamerikaner 1895 in Harvard; war 1897-1910 Professor für Geschichte und Wirtschaftswissenschaften in Atlanta, veröffentlichte Studien über die afroamerikanische Geschichte. Früh in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung aktiv, brach er 1903 mit deren bisherigem Führer B. T. Washington. Du B. lehnte Selbstisolierung oder die Forderung »Heim nach Afrika« für die Afroamerikaner ab und trat für gleichberechtigte Integration ein. 1905 gründete er die »Niagara-Bewegung« und beteiligte sich 1909 an der Bildung der »National Association for the Advancement of Colored People« (NAACP), deren Zeitschrift »Crisis« er 1910-34 leitete. Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich für den Panafrikanismus und organisierte 1919-27 sowie 1945 fünf panafrikanische Kongresse. Während des Kalten Krieges näherte er sich über die Weltfriedensbewegung dem Kommunismus; 1961 trat er der KP der USA bei, siedelte nach Ghana über und nahm 1963 dessen Staatsbürgerschaft an.
Werke: Historische und politische Schriften: The suppression of the African slave-trade to the USA, 1638-1870 (1896); The Philadelphia Negro (1899); The souls of black folk (1903); Black Reconstruction in America 1860-1880 (1935); The world and Africa (1947.
The autobiography of W. E. B. Du Bois. A soliloquy on viewing my life from the last decade of its first century (1968; deutsch gekürzt unter dem Titel Mein Weg, meine Welt).
Ausgabe: The seventh son: The thoughts and writings, herausgegeben von J. Lester, 2 Bände (1971).
Universal-Lexikon. 2012.