Dolní Věstonice
['dɔlnjiː 'vjɛstɔnjitsɛ], deutsch Ụnter-Wịsternitz, Ort im Südmährischen Kreis, Tschechische Republik, Fundort einer Siedlung aus dem mittleren Abschnitt der jüngeren Altsteinzeit; umfangreiche Ausgrabungen seit 1922. Gefunden wurden große Anhäufungen von Mammutknochen und andere Reste von Jagdbeuten (u. a. Ren, Pferd und Rind), Grundrisse runder Behausungen mit Feuerstellen und Gruben, Gräber einer Frau (unter dem Fußboden einer Behausung) und eines Kindes, zahlreiche Werkzeuge und Herstellungsabfälle aus Stein, Geweih und Elfenbein, durchbohrte Tierzähne und Schneckenhäuser als Schmuck, Statuetten (meist Bruchstücke) von Menschen und Tieren aus gebranntem Lehm (auch ein Brennofen wurde ausgegraben) sowie Elfenbeinfiguren von Tieren (v. a. Mammut) und Frauen, die häufig auf Stabformen reduziert sind. Besonders bekannt sind die »Venus von Dolní Věstonice« und ein Köpfchen mit ausgearbeiteten Gesichtszügen.
B. Klima: Die große Anhäufung von Mammutknochen in D. V. (Prag 1969);
B. Klima: D. V. (Neuausg. ebd. 1983).
Universal-Lexikon. 2012.