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Daimler
Daimler,
 
1) Gottlieb Wilhelm, Ingenieur und Erfinder, * Schorndorf 17. 3. 1834, ✝ Cannstatt (heute zu Stuttgart) 6. 3. 1900, Vater von 2); neben C. Benz Schöpfer des Automobils. Der als Büchsenmacher ausgebildete Daimler besuchte 1857-59 die Polytechnische Schule in Stuttgart, war dann in Großbritannien (1861/62) und Deutschland als Maschinenbauer praktisch tätig und wirkte 1872-81 als technischer Direktor der von N. Otto und E. Langen gegründeten »Gasmotorenfabrik Deutz AG«, wo er mit W. Maybach den ottoschen Viertaktmotor zur Serienreife entwickelte. Mit ihm gründete er 1882 eine Versuchswerkstatt in Cannstatt, in der sie 1883 einen schnell laufenden, kleinen und leichten Einzylinder-Viertakt-Benzinmotor mit Glührohrzündung (Patent 1883) bauten, der bis 1885 zum Fahrzeugmotor entwickelt wurde. Einen seiner ersten Motoren baute Daimler 1885 in ein hölzernes Zweirad ein, weitere 1886 in ein Boot und in einen Kutschwagen, der dadurch zum ersten praktisch brauchbaren vierrädrigen Kraftwagen wurde (Erstfahrt 1887). Wenige Jahre später stellten in Frankreich die Firmen Panhard-Levassor und Peugeot Automobile mit in Lizenz gebauten »Daimlermotoren« her und wurden Schienenfahrzeuge sowie Luftschiffe mit diesen Motoren angetrieben. Für die 1890 gegründete Daimler-Motoren-Gesellschaft, in die Daimler seine Erfindungen einbrachte und der er seit 1895 als Mitglied des Aufsichtsrats angehörte, schuf er 1892 den Zweizylindermotor und 1896 den ersten Lastkraftwagen. (Daimler-Benz AG)
 
 2) Paul, Automobilkonstrukteur, * Karlsruhe 13. 9. 1869, ✝ Berlin 15. 12. 1945, Sohn von 1); trat 1897 in die Daimler-Motoren-Gesellschaft ein, war 1923-28 technischer Direktor bei der Firma Horch, danach beratender Ingenieur in Berlin. Daimler entwickelte den Allradantrieb und konstruierte Flugmotoren und Kompressorwagen.

Universal-Lexikon. 2012.