Akademik

Crébillon

 

[krebi'jɔ̃],

 

 1) Claude Prosper Jolyot de, französischer Schriftsteller, * Paris 14. 2. 1707, ✝ ebenda 12. 4. 1777, Sohn von 2), daher Crébillon fils [-fis] genannt; verfasste erotische Romane und Erzählungen in zum Teil zynischem Stil, in denen er sich aufgrund nuancenreicher psychologischen Analysen als wichtiger Vorläufer des analytischen Romans erwies.

 

Werke: Les égarements du cœur et de l'esprit (1736); Le sopha (1742; deutsch Das Sopha); La nuit et le moment (1755; deutsch Die Verführung); Le hasard du coin du feu (1763; deutsch Das Spiel des Zufalls am Kaminfeuer).

 

Literatur:

 

H.-G. Funke: C. fils als Moralist u. Gesellschaftskritiker (1971);

 H. Wagner: C. fils. Die erzähler. Struktur seines Werkes (1972).

 

 2) Prosper Jolyot, eigentlich Sieur de Crais-Billon [də krebi'jɔ̃], französischer Dramatiker, * Dijon 13. 1. 1674, ✝ Paris 17. 6. 1762, Vater von 1); gestaltete in seinen psychologisch unmotivierten Stücken Stoffe aus der antiken Geschichte und Mythologie in pathetisch-effektvoller Form. Durch die Betonung der Schreckens- und Schauerszenen wurde die Tragödie zum Melodrama, womit Crébillon den Publikumsgeschmack seiner Zeit traf.

 

Werke: Atrée et Thyeste (1707); Électre (1709; deutsch Orest und Elektra); Rhadamiste et Zénobie (1711); Sémiramis (1717); Catilina (1749; deutsch).