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Condottiere
Condottiere
 
[italienisch condottiero, zu condotta »Sold«, »Soldvertrag«] der, -s/...ri, Kondottiere, im 14. und 15. Jahrhundert Söldner- und Freischarführer in Italien. Die Condottieri warben auf eigene Rechnung Soldtruppen (italienisch »Compagnia [Soldati] di ventura«); fremde, besonders deutsche Ritter, schlossen Soldverträge mit den italienischen Städten, Stadtherren und Fürsten ab, deren Kriege sie führten. Nach Beendigung der Kämpfe brandschatzten sie das Land oder erpressten hohe Lösegelder. Ebenso berühmt wie gefürchtet waren Werner von Urslingen (✝ 1354), Konrad von Landau (✝ 1363) und Albert Sterz (✝ 1365), Giovanni Acuto (eigentlich John Hawkwood, ✝ 1394). Ende des 14. Jahrhunderts ging die Kriegführung mehr und mehr in italienische Hände über. Alberico da Barbiano (✝ 1409) und seine Schüler Muzio Attendolo, genannt Sforza (✝ 1424), und Braccio da Montone (✝ 1424) waren die Vorläufer der großen Condottieri des 15. Jahrhunderts wie B. Colleoni, Carmagnola, Gattamelata und Francesco Sforza; diese kämpften nicht mehr nur um Gewinn, sondern um politische Macht und errangen eine fürstengleiche Stellung oder, wie Sforza in Mailand, dauernde Herrschaft.
 
Literatur:
 
W. Block: Die Condottieri (1913, Nachdr. Vaduz 1965);
 M. E. Mallett: Mercenaries and their masters. Warfare in Renaissance Italy (Totowa, N. J., 1974).

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Con|dot|ti|e|re:Kondottiere.

Universal-Lexikon. 2012.