Compiègne
[kɔ̃'pjɛɲ], Stadt in der Picardie, im Département Oise, Frankreich, am linken Ufer der kanalisierten Oise, unterhalb der Aisnemündung, 41 900 Einwohner; technische Universität, veterinärmedizinische Schule, Militärschule; Museen; chemische, Reifen- und Nahrungsmittelindustrie, Glasfabrik.
Spätgotisches Rathaus (Hôtel de Ville, Anfang 16. Jahrhundert, mit Musée de la Figurine Historique); gotische Kirchen Saint-Jacques (13. und 15. Jahrhundert) und Saint-Antoine (13. und 16. Jahrhundert); im Hôtel de Songeons (18. Jahrhundert) das Musée Vivenel (v. a. Sammlung griechischer Vasen); Schloss (1751 ff. von J.-A. Gabriel für Ludwig XV. errichtet, im 19. Jahrhundert um- und ausgebaut; mit verschiedenen Museen).
Compiègne, entstanden in enger Verbindung zu einer älteren fränkischen Pfalz (Compẹndium, 561 erstmals erwähnt), die bis zum 11. Jahrhundert einer der wichtigsten Aufenthalts- und Versammlungsorte der fränkischen und frühen französischen Könige war, erhielt 1153 Stadtrecht.
Der an die Stadt im Süden und Westen angrenzende Wald von Compiègne, einer der größten Frankreichs (14 450 ha; Staatsforst), war ein beliebtes Jagdgebiet. In ihm wurde am 11. 11. 1918 der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und der Entente abgeschlossen. An derselben Stelle und wiederum im Eisenbahnwagen des Marschalls F. Foch ließ A. Hitler am 22. 6. 1940 den Waffenstillstand mit Frankreich unterzeichnen.
Universal-Lexikon. 2012.