Carteret,
1) [kartə'rɛ], Antoine Désiré, schweizerischer Politiker, * Genf 2. 4. 1813, ✝ ebenda 28. 1. 1889; entstammte einer Genfer Bürgerfamilie. Vom demokratischen Ideengut des J. Fazy beeinflusst, trug Carteret 1841 entscheidend zum Sturz des aristrokratischen Stadtregiments in Genf bei. 1848-89 gehörte er dem Großen Rat an; 1851-55 sowie 1870-88 wurde er in den Genfer Staatsrat gewählt, wo er das Unterrichtsdepartement (bis 1888) leitete. Als Reformierter wurde er Vorkämpfer gegen den Einfluss der katholischen Kirche. Er leitete bedeutende Reformen des Bildungswesens ein. Dem Nationalrat gehörte Carteret 1869-78 sowie 1882-88 an.
2) ['kɑːtəret], John, Earl of Granville [ɔv 'grænvɪl], britischer Politiker, Granville, John Carteret, Earl of.
3) ['kɑːtəret], Philip, britischer Seefahrer, * Trinity Manor (Jersey) 22. 1. 1733, ✝ Southampton 21. 7. 1796; unternahm 1766-69, anfangs mit S. Wallis (von dem er bei der Ausfahrt aus der Magellanstraße getrennt wurde), eine Reise um die Erde. Er entdeckte die Insel Pitcairn, einige Inseln der Tuamotugruppe und der Salomonen (u. a. die Kilinailau- oder Carteret-Inseln), den Sankt-Georg-Kanal zwischen New Britain und New Ireland sowie die Byronstraße zwischen New Ireland und Lavongai. Den Admiralitätsinseln gab er ihren Namen.
Werk: Carteret's voyage round the world, 1766-1769, herausgegeben von H. Wallis, 2 Bände (1965).
D. Henze: Enzykl. der Entdecker u. Erforscher der Erde, Bd. 1 (Graz 1978).
Universal-Lexikon. 2012.