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Byblos
Bỵblos
 
[griechisch], phönikisch-hebräisch Gebạl, akkadisch Gụbla, heute Djubail [dʒ-], Ort 30 km nördlich von Beirut, Libanon, etwa 3 000 Einwohner. Die alte phönikische Hafen- und Handelsstadt stand schon im 3. Jahrtausend v. Chr. in enger Verbindung mit Mesopotamien und v. a. Ägypten, wohin Libanonzedern (als Bauholz) exportiert wurden. Später wurde Byblos Umschlaghafen für ägyptischen Papyrus (die Griechen benannten deshalb das Schreibmaterial nach dem Namen der Stadt). Ausgrabungen (seit 1919) erbrachten Denkmäler seit dem Neolithikum: Tempel der Stadtgöttin (Baalat Gubla) und der einem Kriegsgott geweihte und irrtümlich Reseph zugeschriebene Tempel wohl aus der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends, über ihm großer Obeliskentempel aus dem 2. Jahrtausend Auch Königsgräber mit Schatzfunden, die einen von Ägypten beeinflussten Stil zeigen; Inschriften in Byblosschrift; unter den Grabfunden der Sarkophag des Königs Achiram (um 1000 v. Chr.) mit Reliefs und phönikischer Inschrift; auch Funde aus der Zeit der Amurru oder Amoriter (etwa 1350-1200). Das »bâtiment« genannte Bauwerk wird in die Perserzeit datiert (539-332 v. Chr.); aus römischer Zeit sind u. a. Reste eines Theaters, eines Nymphäums sowie einer Säulenstraße erhalten. In hellenistischer Zeit blühte in Byblos der Adoniskult, später wurde es christlicher Bischofssitz. In der Kreuzfahrerzeit war es heftig umkämpft, einige Burgruinen des 12. Jahrhunderts sind erhalten. (UNESCO-Weltkulturerbe). Phönikien.
 
Literatur:
 
E. J. Wein u. R. Opificius: 7000 Jahre B. (1963).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Phöniker: Ein Volk von Händlern
 
Ebla - Byblos - Ugarit: Die frühen Stadtkulturen
 

Universal-Lexikon. 2012.