Bürgerstadt,
Stadt mit bürgerlich-genossenschatlicher Selbstverwaltung; fand ihre weiteste Verbreitung im spätmittelalterlichen Europa. Als Vorgänger können Städte im alten Ägypten und in der griechischen Antike (Polis) angesehen werden; ein Sondertyp im Heiligen Römischen Reich war die freie Reichsstadt. Kennzeichnend für die Bürgerstadt war das Fehlen von Palastanlagen, eine klare soziale Gliederung (ständische Schichtung) mit vermögender Oberschicht aus Patriziern und Kaufleuten (besonders wichtig waren Fernhandel und Export), daneben meist auch mit bedeutender Handwerkerschaft sowie Jahrmarktfunktionen (Markt als Kern der Stadtanlage). Das Stadtbild beherrschten Hauptpfarrkirche, Rathaus, Gilde- und Zunfthäuser, Kornhaus, Stadtkloster und Bürgerspital.
Universal-Lexikon. 2012.