Bund entschiedener Schulreformer,
eine Vereinigung mit radikalen pädagogischen Zielen, gegründet 1919 in Berlin, aufgelöst 1933, vorwiegend von Sozialisten getragen. Der Bund entschiedener Schulreformer forderte eine elastische Einheitsschule mit Kern-Kurs-System und allmählicher Differenzierung; sie sollte Lebens- und Produktionsschule im Sinne der Arbeitsschule sein, mit kollegialer Selbstverwaltung unter enger Fühlung mit der Elternschaft. Insbesondere wurde eine gründliche Reform der Schulstrafen für notwendig gehalten, außerdem wurde Lernmittelfreiheit und Lehrerbildung an der Hochschule gefordert. Führend im Bund entschiedener Schulreformer waren u. a. S. Kawerau, F. Karsen und v. a. P. Oestreich. Bis 1933 hat der Bund entschiedener Schulreformer über seine Zeitschrift »Neue Erziehung« die deutsche Pädagogik stark beeinflusst.
Universal-Lexikon. 2012.