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Borobudur
Borobụdur
 
der, das bedeutendste Bauwerk des Mahayana-Buddhismus auf Java (UNESCO-Weltkulturerbe). Das siebenstufige, pyramidenähnliche Monument mit einem quadratischen Grundriss von rd. 120 m Seitenlänge mit stufenartig herausragenden Portalen ist aus Andesitquadern unverputzt über einem Erdhügel um 800 errichtet worden. Der Grundriss stellt ein Mandala dar, das gesamte Bauwerk bildet ein dreidimensionales Mandala. Terrassenartig angeordnet sind vier quadratische und runde Ebenen, im Zentrum darüber der Zentralstupa. Die verschiedenen Ebenen sind zu jeder der vier Himmelsrichtungen durch Treppen, die in ein Tor münden, miteinander verbunden. In der unteren Ebene sind in meisterhaft gearbeiteten Flachreliefs auf den Innenwänden der galerieartigen Umgänge insgesamt rd. 1 500 Szenen aus dem damaligen Leben auf Java, aus den Präexistenzen des Buddha (Jataka) und aus seinem Leben dargestellt. Die drei konzentrische Kreise oben tragen 72 Stupas, von denen jeder eine sitzende Buddhaskulptur enthält.
 
Der Borobudur wurde erst um 1830 entdeckt und im späten 19. Jahrhundert restauriert. Seit Anfang der 1970er-Jahre konnte mit Unterstützung der UNESCO das Bauwerk abgetragen und nach Stabilisierung des Erdkerns neu zusammengesetzt werden; seit 1983 wieder zugänglich. Ein Bombenanschlag zerstörte im Januar 1985 zahlreiche Statuen.
 
Literatur:
 
A. J. Bernet Kempers: Ageless B. (Wassenaar 1976);
 Soekmono: Chandi B. (Assen 1976);
 B. Forman: B. (a. d. Tschech., 1980);
 
B., Beitrr. v. L. Frédéric u. a. (a. d. Frz., 1995).

Universal-Lexikon. 2012.