Berliner Ensemble
[-ã'sãbl], Abkürzung BE, Schauspieltheater, 1949 in Berlin auf Beschluss des Politbüros der SED von B. Brecht gegründet, danach offiziell von seiner Frau Helene Weigel (✝ 1971) geleitet; spielte zunächst als Gast im Deutschen Theater, seit 1954 im eigenen Haus (»Theater am Schiffbauerdamm«). Das BE brachte v. a. Modellaufführungen der Werke Brechts (Regie meist E. Engel/B. Brecht). Führender Regisseur nach Brechts Tod wurde M. Wekwerth; Leitung 1971-77: Ruth Berghaus; 1977-91: M. Wekwerth. Neben den Werken Brechts kamen DDR-Dramatiker (u. a. Heiner Müller, P. Hacks) sowie Autoren der Weltdramatik zur Aufführung; Vorbildwirkung besaß das BE für die Theaterpraxis in der DDR und das realistische Theater (auch in osteuropäischen Ländern) sowie auf westeuropäische politisch engagierte Theaterkünstler und auf das afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Theater. Nach der Vereinigung 1990 wurde das ehemalige Staatstheater vom Berliner Senat übernommen und in eine GmbH umgewandelt. 1992 übernahm Rudolf Stiska kommissarisch die Leitung. Gemeinsame künstlerische Leiter waren 1993-95 P. Zadek, Heiner Müller, Fritz Marquardt (* 1928), P. Palitzsch und M. Langhoff (bis Ende 1993); 1995 bildeten H. Müller (auch künstlerischer Leiter), F. Marquardt und die Schauspielerin Eva Mattes das Direktorium. Nach H. Müllers Tod übernahmen 1996 der Schauspieler Martin Wuttke (* 1962) und danach der Regisseur Stephan Suschke die Leitung des Hauses, bis 1999 C. Peymann Intendant wurde.
Universal-Lexikon. 2012.