Barthelme
[bɑː'θelmɪ],
1) Donald, amerikanischer Schriftsteller, * Philadelphia (Pennsylvania) 7. 4. 1931, ✝ Houston (Texas) 23. 7. 1989, Bruder von 2); lebte ab 1962 in New York, gilt als einer der wichtigsten postmodernen Autoren. Er betont das literarische Experiment und gebraucht Parodie, Collage und Fragment.
Werke: Erzählungen u. a. Prosa: Come back, Dr. Caligari (1964; deutsch Komm wieder, Dr. Caligari); Snow White (1967; deutsch Schneewittchen); Unspeakable practices, unnatural acts (1968; deutsch Unsägliche Praktiken, unnatürliche Akte); City life (1970; deutsch); Sadness (1972; deutsch Am Boden zerstört); Guilty pleasures (1974); The dead father (1975; deutsch Der tote Vater); Amateurs (1976; deutsch Amatöre); Great days (1979; deutsch Tolle Tage); Sixty stories (1981); Overnight to many distant cities (1983; deutsch Über Nacht zu vielen fernen Städten); Paradise (1986; deutsch Paradiesische Zustände); Forty stories (1987); The king (postum 1990).
Der Kopfsprung (1985, deutsch Auswahl); Randerscheinungen (1987; deutsch Auswahl).
2) Frederick, amerikanischer Künstler und Schriftsteller, * Houston (Texas) 10. 10. 1943, Bruder von 1); nach Kunststudium Ausbildung zum Schriftsteller bei J. Barth an der Johns Hopkins University in Baltimore, seit 1978 Direktor des »writers program« an der University of Southern Mississippi. Barthelme gehört mit seinen meist im Süden angesiedelten Kurzgeschichten und Romanen, die die Einsamkeit der Menschen und die neuen Geschlechterbeziehungen durch die veränderte Stellung der Frau in der amerikanischen Gegenwartskultur thematisieren, zu der konventionelle Strukturen der Fiktion ignorierenden minimalistischen Bewegung in den USA. Am bekanntesten sind die Kurzgeschichtensammlung »Moon de luxe« (1983; deutsch) sowie die Dreiecksbeziehungen eines Mannes mit seiner geschiedenen und einer zweiten Frau darstellenden Romane, die glücklich (»Second marriage«, 1984; deutsch »Zweitehe«; dramatisiert) oder in Verzweiflung (»Tracer«, 1985; deutsch »Leuchtspur«; dramatisiert) enden.
Erzählungen: Rangon (1970); Chroma (1987; deutsch Koloraturen).
Universal-Lexikon. 2012.