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Bad Sooden-Allendorf
Bad Sooden-Allendorf,
 
Stadt und Heilbad im Werra-Meißner-Kreis, Hessen, 162 m über dem Meeresspiegel, beiderseits der Werra, 10 000 Einwohner; Gradierwerk; Möbelindustrie. Die Solquellen werden gegen Asthma, Rheuma, Krankheiten der Haut und des Bewegungsapparates sowie Kinderkrankheiten angewendet.
 
Stadtbild:
 
Nachdem Allendorf 1637 niedergebrannt worden war, erfolgte 1638-43 ein einheitliches Wiederaufbau; es entstanden bedeutende Fachwerkbauten, u. a. Haus Bürger (1639), Haus Eschstruth (1642-44) sowie das Hochzeitshaus (1667). Evangelische Pfarrkirche (Heiliges Kreuz; 1. Hälfte 14. Jahrhundert, über Vorgängerbau); katholische Kirche Sankt Bonifatius (1957-58). - Die (ebenfalls 1637 abgebrannte) evangelische Marienkirche in Sooden erhielt einen mächtigen westlichen Chorturm (1699) und barocke Ausstattung; zahlreiche Fachwerkhäuser (17.-19. Jahrhundert); ehemaliges Salzamt (1782, heute Kurverwaltung). In der Wache des Söder Tors (1704/05, Wahrzeichen der Stadt) das Heimatmuseum (u. a. zur Geschichte der Saline); am Nordrand der Stadt (auf thüringischem Gebiet) Museum der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
 
Geschichte:
 
Erste urkundliche Erwähnung fand Sooden mit seinen Salzquellen 776 als Wẹstera. Die Ortschaft Ạllendorf in den Sothen erhielt 1218 Stadtrecht. 1555 wurde der Salinenort Sooden selbstständig, seine bis ins späte Mittelalter bedeutende Saline wurde erst 1906 aufgegeben. 1881 wurde das Solheilbad gegründet, 1929 wurden beide Ortschaften zur Stadt Bad Sooden-Allendorf vereinigt, in den 1970er-Jahren neun Dörfer eingemeindet.

Universal-Lexikon. 2012.