Akustoelektronik,
Teilgebiet der Elektronik, das sich mit der Beeinflussung von elektronischen Funktionen in Festkörpern durch hochfrequente Ultra- und Hyperschallwellen (Frequenzbereich 106-1011 Hz) befasst, wobei diese in Form von Oberflächen- oder Volumenwellen mittels geeigneter elektro- oder magnetostriktiver und piezoelektrischer Wandler von elektrischen Hochfrequenzsignalen erzeugt und wieder in solche Signale zurückverwandelt werden. - Aufgabe der Akustoelektronik ist es, diese Akustowellen unmittelbar oder über die von ihnen infolge Wechselwirkung zwischen ihren Schallquanten (Phononen) und den Leitungselektronen im piezoelektrischen und/oder halbleitenden Festkörper verursachten akustoelektronischen Effekte bei der Entwicklung und Anwendung neuartiger akustoelektronischer Bauelemente (Akustowellenbauelemente) und mit diesen gebildeter hybrider Festkörperschaltkreise heranzuziehen. Ausgenutzt werden dabei die größere Laufzeit der sich mit der Schallgeschwindigkeit des Festkörpers ausbreitenden Akustowellen zu einer verzögerten Übermittlung von elektrischen Signalen, die Möglichkeit einer Filterung dieser Signale durch geeignete Formgebung der verwendeten Wandler (z. B. oberflächig angebrachte Interdigitalwandler) sowie ihre Verstärkung über die von den Akustowellen im Festkörper erzeugten und mitlaufenden elektrischen Wanderwellen: Deren elektrische Felder wirken einerseits auf die Leitungselektronen und beziehen ihrerseits von diesen zusätzliche Energie, wenn die Elektronen durch ein äußeres elektrisches Feld in Wellenausbreitungsrichtung beschleunigt werden. Dadurch werden auch die signalübermittelnden Akustowellen verstärkt.
Universal-Lexikon. 2012.