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Zeitreihe
Zeit|rei|he, die (Fachspr.):
zeitlich geordnete [Mess]daten.

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Zeitreihe,
 
Statistik und Wirtschaftswissenschaft: in Abhängigkeit von der Zeit erstellte Folge von Beobachtungsergebnissen (Variablen) eines quantitativen Merkmals. Je nachdem, ob es sich um eine Bestandsmasse (z. B. Sparguthaben, Auftragseingänge, Arbeitslosenzahlen) oder um eine Ereignismasse (Umsatz, Sozialprodukt) handelt, ist die Variable einem Zeitpunkt (z. B. Bilanzstichtag, Monatsende) oder einem Zeitraum (z. B. Monat, Quartal) zugeordnet.
 
Die Zeitreihenanalyse (Zeitreihenzerlegung) besteht aus mathematisch-statistischen Verfahren, mit deren Hilfe eine Zeitreihe auf verschiedene, nicht direkt beobachtbare Einflussfaktoren (Komponenten) hin untersucht wird, insbesondere um die künftige Entwicklung prognostizieren zu können (Prognose). In der amtlichen Statistik ist sie v. a. für die aktuelle Konjunkturbeobachtung und -prognose von Bedeutung. Die Zeitreihenanalyse unterscheidet die folgenden vier additiven Komponenten: 1) die Trendkomponente (Trend), die die längerfristige Entwicklung einer Zeitreihe aufzeigt; 2) die zyklische Komponente (zyklische Schwankung), die v. a. bei wirtschaftlichen Daten auch als Konjunkturschwankung bezeichnet wird; 3) die Saisonkomponente, die jahreszeitlichen Schwankungen berücksichtigt; 4) die Zufallskomponente (Restkomponente), die extreme oder irreguläre Werte, z. B. aufgrund eines Streiks, erfasst. Trend- und zyklische Komponente werden zuweilen auch zusammengefasst und als glatte Komponente bezeichnet. Spezielle Verfahren der Zeitreihenanalyse sind die exponentielle Glättung und das Verfahren der gleitenden Mittel.
 
Literatur:
 
B. Leiner: Grundlagen der Zeitreihenanalyse (41998).

Universal-Lexikon. 2012.