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Fäulnis
Verwesung

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Fäul|nis ['fɔy̮lnɪs], die; -:
das Faulen, Faulwerden:
das Holz, das Fleisch geht schon in Fäulnis über; ein Teil des Obstes war durch Fäulnis zerstört.

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Fäul|nis 〈f. 9; unz.〉
1. Zersetzung organischer Stoffe durch Fäulnisbakterien
2. 〈fig.〉 moralische u. sittliche Verderbnis
● in \Fäulnis übergehen faulen

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Fäul|nis [ahd. fu̅l = faul (indogermanisch pu = pfui)], die; -: der haupts. anaerob verlaufende, durch Enzyme von Mikroorganismen bewirkte biologische Abbau von org. Materie, der mit der Freisetzung unangenehm riechender Stoffe (z. B. Amine, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Fettsäuren) sowie von Kohlendioxid u. Methan verbunden sein kann.

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Fäul|nis, die; - [mhd. vūlnis, ahd. fūlnussi]:
durch Einwirkung von Bakterien [u. unter Entwicklung übel riechender Gase] entstehende Zersetzung, Gärung, Verwesung organischer Stoffe; das Faulwerden:
in F. übergehen;
Ü der F. (dem Verfall) der Moral Einhalt gebieten.

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Fäulnis,
 
die teilweise Zersetzung von stickstoffhaltigem pflanzlichem oder tierischem Material (v. a. Eiweiße) durch Mikroorganismen (besonders Bakterien) unter anaeroben Bedingungen. Der bei Fäulnis auftretende unangenehme Geruch wird v. a. durch Ammoniak, Schwefelwasserstoff, zum Teil giftig wirkende primäre Amine (z. B. Cadaverin, Putrescin, Scatol, Indol) und Mercaptane verursacht. Fäulnis ist nur bedingt von der unter aeroben Bedingungen ablaufenden Verwesung abzugrenzen, zumal der Sauerstoffmangel oft erst als Folge verstärkter Abbautätigkeit aerober Mikroorganismen auftritt. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden daher in der Regel alle Zersetzungsprozesse, die mit dem Auftreten übel riechender Produkte verbunden sind, als Fäulnis bezeichnet (Fleischfäulnis). Viele Fäulniserreger sind gegen Säuren empfindlich, eine Eigenschaft, die bei der Säurekonservierung von Lebensmitteln genutzt wird.
 

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Fäul|nis, die; - [mhd. vūlnis, ahd. fūlnussi]: durch Einwirkung von Bakterien [u. unter Entwicklung übel riechender Gase] entstehende Zersetzung, Gärung, Verwesung organischer Stoffe; das Faulwerden: die F. des Getreides, des Holzes ist bereits fortgeschritten; in F. übergehen; ein betäubender Geruch von Ammoniak und F. schlug uns entgegen (Hasenclever, Die Rechtlosen 420); Fleisch vor F. bewahren; Ü die F. (innerer Verfall, Zersetzung) der gesellschaftlichen Institutionen (Feuchtwanger, Erfolg 560).

Universal-Lexikon. 2012.