* * *
Was|ser|stoff|pẹr|oxid 〈n. 11; unz.; Chem.〉 farblose, stark oxidierende, bes. zum Bleichen verwendete Flüssigkeit
* * *
Wạs|ser|stoff|per|o|xid; Syn.: Dihydrogenperoxid, (systematisch:) Dihydrogendioxid(2 ‒), Dioxidan, (veraltet:) Wasserstoffsuperoxid: H2O2 = HO—OH; farblose Fl., Sdp. 150 °C, die sich allmählich zu H2O + ½ O2 zersetzt, worauf ihre oxidierende, bleichende u. desinfizierende Wirkung beruht.
* * *
Wạs|ser|stoff|pẹr|oxid, das (Chemie):
farblose, explosive Flüssigkeit (Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung), die stark oxidierend wirkt u. bes. als Bleichmittel verwendet wird.
* * *
Wasserstoffpẹr|oxid,
früher Wasserstoffsuper|oxid, H2O2, unter Normalbedingungen isolierbare und beständige Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung, die ein Sauerstoffatom mehr als Wasser, H2O, enthält. Reines Wasserstoffperoxid ist eine farblose, schwach sauer reagierende Flüssigkeit (Dichte bei 0 ºC 1,47 g/cm3, Schmelzpunkt —0,43 ºC, Siedepunkt 150,2 ºC). Wasserstoffperoxid zerfällt bei Zimmertemperatur sehr langsam in Wasser und Sauerstoff; durch Verunreinigungen (besonders Schwermetallionen), Erhitzen oder Bestrahlung mit energiereichen Strahlen wird die Zersetzung beschleunigt und kann explosionsartig erfolgen. In geeigneten Gefäßen, z. B. aus reinem Aluminium oder Polyäthylen, lässt sich Wasserstoffperoxid unzersetzt transportieren und aufbewahren; um den Zerfall während der Aufbewahrung zu verzögern, werden geringe Mengen an Stabilisatoren zugesetzt. Wasserstoffperoxid ist ein starkes Oxidationsmittel; es wird als solches oder in Form von Peroxohydraten zum Bleichen von Textilien, Pelzen, Hölzern, Papier u. a., zur Herstellung von Epoxiden und organischen Peroxiden sowie als Desinfektionsmittel verwendet. - Technisch wird Wasserstoffperoxid durch elektrolytische Oxidation von Ammoniumhydrogensulfat zu Ammoniumperoxodisulfat, (NH4)2S2O8, und anschließende Hydrolyse oder v. a. durch Oxidation (Autoxidation mit Luftsauerstoff) von Anthrahydrochinonderivaten hergestellt (die dabei entstehenden Anthrachinonderivate werden anschließend mit Wasserstoff wieder reduziert und stehen dann für eine neue Oxidationsreaktion zur Verfügung):
Die bei der Herstellung anfallenden wässrigen Lösungen werden (z. B. durch Destillation im Vakuum) konzentriert; handelsüblich sind Lösungen mit 3 % oder 30 % Wasserstoffperoxid (Perhydrol); konzentrierte Lösungen mit über 70 % Wasserstoffperoxid dienen als Oxidator für Raketentreibstoffe. - Konzentrierte Wasserstoffperoxidlösungen wirken stark ätzend auf Haut und Schleimhäute, besonders der Atemwege und der Augen.
In der Natur kommt Wasserstoffperoxid in geringen Mengen im Regen und im Schnee vor. Konzentrationen bis 1 mg Wasserstoffperoxid in 1 kg Luft können in der Atmosphäre nach Gewittern und starken Niederschlägen auftreten. In tierischen und pflanzlichen Geweben wird Wasserstoffperoxid durch Enzyme (z. B. Oxidasen) u. a. bei der Aminosäureoxidation gebildet; abgebaut wird Wasserstoffperoxid durch Katalasen beziehungsweise Peroxidasen, im Fall der Katalase unter Bildung von Sauerstoff (O2). Bemerkenswert ist das Vorkommen höherer Wasserstoffperoxidkonzentrationen in den Drüsensekreten einiger Insektenarten (z. B. beim Bombardierkäfer).
* * *
Universal-Lexikon. 2012.