Akademik

Leidensdruck
Lei|dens|druck, der <o. Pl.> (Psychol.):
[durch eine psychische Störung bewirkte] starke seelische Belastung, unter der jmd. leidet.

* * *

Leidensdruck,
 
Leidensfaktor, v. a. im Rahmen der Psychotherapie verwendeter Begriff für die emotionale Belastung einer Person angesichts der eigenen Erkrankung. Der subjektiv erlebte Leidensdruck entspricht der Intensität des Genesungswunsches und ist zugleich Motivations- und Antriebskomponente, sich einer therapeutischen Behandlung zu unterziehen. Die Stärke des Leidensdrucks hängt nach psychotherapeutischer Ansicht weniger von der Art der gesundheitlichen Beeinträchtigung ab, als vielmehr von der Persönlichkeitsstruktur des davon Betroffenen. Allgemein gilt: je höher der Krankheitsgewinn, desto geringer der Leidensdruck, der als wichtiges Kriterium für Prognose und Therapierbarkeit der Erkrankung angesehen wird.

* * *

Lei|dens|druck, der <o. Pl.> (Psych.): [durch eine psychische Störung bewirkte] starke seelische Belastung, unter der der davon Betroffene leidet: Der L. des Süchtigen muss so groß sein, dass er für eine Therapie motivationsfähig ist (Spiegel 49, 1979, 269); Vom L. der Familien mit allergiekranken Kindern (MM 4. 3. 86, 15); In weiblicher Duldsamkeit liegt ... eines der Hauptübel für den L. der Frauen (Hörzu 50, 1980, 143).

Universal-Lexikon. 2012.