Frau|en|raub, der (Völkerkunde):
gewaltsame Entführung einer jungen Frau gegen od. mit deren Willen zur Eheschließung.
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Frauenraub,
gewaltsame Entführung eines Mädchens gegen oder mit dessen Willen zur Eheschließung; in der Regel dort anzutreffen, wo entweder der hohe Brautpreis oder die Kosten einer Hochzeitsfeier die Mittel der Eltern übersteigen oder wo soziale Schranken einer Eheschließung im Wege stehen. Er ist heute noch verbreitet bei Naturvölkern. Von manchen Theoretikern des 19. Jahrhunderts wurde der Frauenraub im Sinne des Evolutionismus als »Urform« der Eheschließung aufgefasst (Raubheirat). - In manchen Gegenden ist das Verstecken der Braut (»Brautraub«) scherzhafter Teil der Hochzeitsfeier. - Frauenraub war ein beliebtes Thema der antiken Mythologie, gestaltet u. a. in der griechischen Vasenmalerei und Plastik; es wurde in der bildenden Kunst besonders im Manierismus und im Barock wieder aufgenommen.
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Frau|en|raub, der (Völkerk.): gewaltsame Entführung eines Mädchens gegen od. mit dessen Willen zur Eheschließung.
Universal-Lexikon. 2012.